Übersicht Heckenpflanzen Blog
Gepostet am 27-11-2019
Sollte ich meine Hecke im Winter düngen?
Muss man im Winter düngen?
Wenn man damit wirklich die Düngung im Sinne der Nährstoffversorgung für das unmittelbare Wachstum meint, lautet die Antwort ganz klar: nein. Das will man im Herbst und Winter gerade nicht. Die Winterdüngung ist jedoch vielleicht die wichtigste Düngung des Jahres.
Was erwartet man denn von einem Herbst-Winter-Dünger?
Und womit macht man das?
1) Dass er den pH-Wert erhöht und/oder neutralisiert.
Herbst und Winter sind die idealen Jahreszeiten für eine nachhaltige Neutralisierung des Bodens mit dem passenden Kalk. Bei den Kalksorten, die den pH-Wert effektiv neutralisieren, handelt es sich um Kalk mit einem hohen CaCO3 (Calciumcarbonat) Anteil. Kalksorten, die CaCO3 enthalten, sind beispielsweise Meeresmuschelkalk, aber z.B. auch Algenkalk.
Viele Kalksorten enthalten wenig bis gar kein CaCO3, dahingegen jedoch hauptsächlich Oxide (u.a. Calciumoxid und Magnesiumoxid), diese sind in Bezug auf die Erhöhung des pH-Wertes kaum effektiv.
2) Dass Calcium (Ca) und Spurenelemente hinzugefügt werden
Calcium ist das wichtigste Element im Lehm-Humus-Komplex und von wesentlicher Bedeutung für eine luftige und körnige Bodenstruktur. Vor Allem in Lehmböden kann zu wenig Calcium Verschlämmung (festhauen) des Bodens verursachen. Was übrigens nur wenige wissen, ist dass zu viel Magnesium dieselbe Auswirkung haben kann (deswegen ist übertreiben mit Bittersalz so schlecht bei Lehmboden). Mehrere Spurenelemente sind für die Aufnahme anderer Nährstoffe unverzichtbar (z.B. Molybdän für die Aufnahme von Stickstoff und Kupfer). Viele natürliche Kalksorten enthalten viele Spurenelemente, die langsam freigesetzt werden (so, wie es auch sein soll). Lavamehl zum Beispiel ist sehr gut geeignet, um zusätzliche Spurenelemente bereitzustellen. Die meisten Kalksorten, die viele Spurenelemente enthalten (wie Lavamehl), enthalten aber normalerweise nur wenig CaCO3, das zur Neutralisierung des Bodens (siehe Punkt 1) wirksam ist!.
3) Dass extra Humus und Zuckern hinzugefügt werden
Humus, Zucker und andere organische Materialien kommen (leider) kaum in Winter- und oder Kalkdüngern vor. Wir finden Humus jedoch ein sehr wichtiges Thema (aufgrund unserer Erfahrung).
Selten oder nie enthält der Boden, in dem Heckenpflanzen stehen (sowohl in Gärten als auch in Baumschulen), zu viel Humus und gesunden Zucker für das Bodenleben. Oft aber zu wenig. Auch im Spätherbst-Winter ist eine Extraportion Humus sehr gut für Ihre Heckenpflanzen. Nur darf dieser Humus nur wenig Stickstoff enthalten. Das Letzte, was Sie nämlich wollen, ist dass Ihre Pflanzen im Winter zu wachsen beginnen sobald es zwischendurch mal etwas wärmer wird (das macht nämlich frostempfindlich). NPK-Dünger, Blaukorn oder Kuhkorn sollte man im Winter also absolut nicht geben. Dies macht Traubentrester zu einem hervorragenden Kandidaten für die Zugabe von zusätzlichem Humus, gesundem Zucker und Bodenleben, ohne dabei zu viel Stickstoff geben zu können.
Kurz gesagt, diese 3 Punkte sorgen dafür, dass die Pflanzen den Rest des Jahres viel leichter Nährstoffe aufnehmen können und besser wachsen.
Was düngen wir im Winter in unsere Baumschule?
In unserer Baumschule geben wir jeden Winter (oder Spätherbst): Lavamehl, Muschelkalk und Traubenttrester.
Möchten Sie Ihre Hecke so düngen, wie wir es in der Baumschule tun?
Das ist vor kurzem sehr einfach geworden. In Heckenkraft-4 mischen wir (meine Frau macht das) diese 3 Komponenten (Eifellava-Mehl, Seekalk und Traubenttrester) so, dass Ihre Hecke die gleichen Mengen all dieser Komponenten erhält, die wir unseren Heckenpflanzen in unserer Baumschule geben.
![]() | ![]() |