Der Heckenpflanzen-Blog

Welche Heckenpflanze ist am klimaresistentesten?

Welche Heckenpflanze kann Hitze und Dürre am besten vertragen?

Und welche Heckenpflanzen brauchen dabei am wenigsten Wasser?

Der Fokus liegt hier hauptsächlich auf dem Sortiment, das wir normalerweise anbieten. Ich muss auch sagen, dass dies keine absolute Wissenschaft ist. Es geht hier einfach um unsere eigene Erfahrung in die Baumschule und Wahrnehmung bei Kunden. Außerdem berücksichtige ich in diesem Artikel nicht übermäßig die Frostbeständigkeit. Es geht mir vor allem darum, welche Pflanzen trockene Sommer am besten überstehen können und welche Pflanzen Sie am wenigsten gießen müssen.

Ergebnis unserer Erfahrungen

Die Reihenfolge von oben nach unten: von optimal klimaresistent (brauchen weniger Wasser) bis am wenigsten klimaresistent (brauchen ´viel´ Wasser).  Die Unterschiede sind aber klein. Im ersten Teil der Reihe stehen Heckenpflanzen die tiefe Wurzeln machen. Wenn sie festgewurzelt sind, können sie besser Wasser aus dem Boden ziehen als die sogenannten Flachwurzler im untensten Teil der Reihe. Außer der Art der Pflanzen, spielen die Bodenart, die Umstände und die Umgebung in der die Pflanzen gepflanzt sind, aber auch eine wichtige Rolle.

Heckenpflanzen mit tiefen Wurzeln:


Gemeine Hainbuche / Weißbuche (Carpinus betulus)
Wichtiger Hinweis. Dies ist eine der wenigen Heckenpflanzen aus dieser Liste, die nicht immergrün ist. Einmal richtig verwurzelt, können sie auch ohne Wasser im heißesten Sommer nicht mehr gebrochen werden. Aufgrund dieser extremen Trockenresistenz wollten wir nicht, dass diese Heckenpflanze hier fehlt, auch wenn sie nicht immergrün ist.

 

Der portugiesische Kirschlorbeer
Direkt vor den anderen Sorten Kirschlorbeere (Prunus laurocerasus-Sorten) kommt die portugiesische Lorbeerkirsche. Auch sie ist sehr resistent gegen Dürre.
 

Der Kirschlorbeer
Man sollte es nicht erwarten, da er so große Blätter hat, die viel Wasser verdampfen lassen können. Aber sobald ein Kirschlorbeer gut verwurzelt ist, hat er keine Probleme mehr mit der Hitze. Dies weil er ziemlich tieefe Wurzeln macht. Nur im Frühjahr, wenn die neuen Blatttriebe sprießen und die Pflanzen blühen wollen, brauchen sie mehr Wasser. Wenn Sie das nicht tun bilden sich ziemlich viele gelbe Blätter (die Pflanzen werden dann übrigens immer noch nicht absterben). Ich gieße außerhalb der Frühling selten oder nie die Kirschlorbeersträucher. Aber welcher Kirschlorbeer ist am besten?
 
 

Corylus avellana (Haselnuss)
Der Haselnuss macht auch ziemlich tiefe Wurzeln, wodurch er tiefer im Boden Wasser suchen und aufnehmen kann. 
Ist der Haselnuss aber eine Heckenpflanze? Wir sind der Meinung, dass er auch eine ausgezeichnete Heckenpflanze ist. Seine zarten großen Blätter leisten genugend Sichtschutz im Frühjahr und Sommer. Er ist zwar ein laubabwerfender Strauch, aber ein großer Vorteil ist, dass er herrliche Haselnüsse bildet!

 

 

Die Plicata-Arten, auch genannt Riesenlebensbäume
Einige bekannte Beispiele sind die Thuja-Martin, Atrovirens, Excelsa und Gelderland. Die meisten Plicata-Arten bilden eine tiefe Pfahlwurzel. Dadurch sind sie im Vergleich zu anderen Thuja-Arten resistenter gegen Dürre.

Die Wurzelbildung einer Thuja plicata Baum 1,5 Jahr nach Umpflanzung (November 2022)

 

 

 

Taxus media Hillii (nicht-fruchtende Bechereibe)
Der Taxus media Hillii bildet die tiefsten Wurzeln der Eiben-Sorten. Er hat außerdem die kleinsten und feinsten Nadeln der Eiben-Sorten in unserem Sortiment. Auch die Eigenschaft, dass er keine Beere bildet ist für viele Kunden ein großer Pluspunkt. Und er ist auch sehr frostbeständig.

 

 

Keine tiefen Wurzeln, aber auch keine oberflächlichen Wurzeln (dazwischen): 


Liguster
Ich habe noch nie eine Ligusterhecke gesehen, die an Dürre gestorben ist. Das Einzige, was sie bekommen können, ist ein wenig Mehltau oder ein einzelnes verbranntes Blatt nach falsches Düngen oder extremen Temperaturen (besonders in Kombination mit dem Beschneiden). Bei dieser Heckenpflanze gilt, dass er im Winter seine Blätter größtenteils oder komplett verlieren kann, vor allem nach einem trockenen Sommer. Deswegen steht er ein bisschen niedriger auf der Liste.
 

 

Oberflächliche Wurzeln (Flachwurzler): 


Glanzmispel Red Robin
Die Photinia fraseri Red Robin ist ein Flachwurzler und damit weniger beständig gegen der hitze und Trockenheit, aber steht von den Flachwurzler in unserem Sortiment oben in der Reihe. Mit der richtigen Bewässerung wird er den Sommer gut überstehen. Im Vergleich zu den Kirschlorbeeren ist der Glanzmispel ein Tick empfindlicher für Frostschaden
 

Die Eibe (Taxus Baccata)
Die Eibe ist die folgende in der Reihe. Nach den letzten extremen Sommern habe ich mehr vertrocknete Eibenhecken als braune Kirschlorbeerhecken gesehen (erwachsene vertrocknete Kirschlorbeerhecken sogar gar keine). Die Ursache ist, dass Eiben nicht tiefe Wurzeln bilden. Ich vermute auch, dass die Eiben, die im vergangenen Sommer an den Folgen der Dürre gestorben sind, entweder noch nicht vollständig verwurzelt waren und/oder überhaupt kein Wasser von ihrem Besitzer erhalten haben.
Die Eibe ist mit Sicherkeit weniger anfällig für Frostschäden als die Lorbeerkirsche. Ich glaube nicht einmal, dass es für eine Eibe möglich ist, einzufrieren. Das einzige, was einmal passieren kann (wenn der Zeitpunkt einer späten Frostperiode falsch ist), ist, dass die frischen Nadeltriebe einfrieren und abfallen. Die Lorbeerkirsche kann aber (bei sehr starkem Frost) vollständig erfrieren. Obwohl es auch Kirschlorbeere gibt die ziemlich frostbeständig sind, wie der Kirschlorbeer Etna, Herbergii und Elly.
Allerdings gerat die Eibe immer mehr durch extremen nassen Wetterperioden in Probleme, weil die Eibe von allen Heckenpflanzen am wenigsten Staunässe mag.
Weil es in den letzten Jahren weniger starken Frost gibt und mehr Dürre, Hitzewellen und nasse Wetterperioden, steht die Eibe doch mehr nach unten auf der Liste.

In ´Warum ist die Eibe (Taxus baccata) laut einem Gärtner die beste Heckenpflanze?´ lesen Sie mehr über die Vorteile einer Eibe.

  

Die Occidentalis-Arten wie die bekannte Thuja Brabant und Thuja Smaragd
Diese Arten haben ihre Wurzeln eher oberflächlich (sind Flachwurzler) und können einen Sommer wie 2018 ohne zusätzliches Wasser nicht überleben. Dieses Phänomen sieht man meistens wenn die Thujen zwischen Randsteinen gepflanzt sind. Die Wurzeln können sich dann nicht gut erweitern. Das sieht man leider immer öfter. Das liegt also nicht so sehr an der Pflanze, aber an der Weise wie sie gepflanzt wird.

Mit nur alle zwei Wochen, einer große Menge Wasser kann man sie aber am Leben erhalten, so dramatisch ist es also nicht! Aber 3 bis 4 Wochen in Urlaub zu fahren, wenn es so heiß ist, kann vor allem wenn die Thujen zwischen zwei Randsteinen gepflanzt sind, fatal sein. Oder zumindest kann die Pflanze so geschwächt werden, dass z.B. Astläuse und Pilze freie Hand haben. 

 

 

 

Ein paar große „Abers"

Auch diejenigen die weniger klimabeständig sind müssen nicht eingehen
Diese oben beschriebene schlechtere Klimabeständigkeit von diejenigen unten in der Liste hieroben, bedeutet nicht dass sie kein Hitze vertragen.Wenn Boden und Wasserversorgung gut sind, vertragen auch alle Thujas (auch die Thuja Brabant und Smaragd) dieses extreme Wetter prima. Nur kostet es sehr viel Wasser, damit muss man leben können. Darüber hinaus spülen Nährstoffe den Boden aus, indem sie viel Wasser geben müssen. Dies muss dann durch einen guten Heckendünger (so wie Heckenkraft) ausgeglichen werden. Alles in allem nicht ideal aber natürlich machbar.

Achtung!, wenn Sie sich für eine sogenannte (klima)resistentere Sorte entscheiden
Diese oben beschriebene höhere Klimabeständigkeit von diejenigen oben in der Liste hieroben, gilt nicht unmittelbar nach dem Einpflanzen. In der Gärtnerei wird die Pfahlwurzel während der Rodung nämlich durchtrennt. Diese muss sich wieder entwickeln, was locker bis zu einem Jahr dauern kann. Erst dannach ist die Pflanze tatsächlich so resistent als hieroben erwähnt.

Auch die folgenden Faktoren spielen häufig eine Rolle bei der Beständigkeit gegen Trockenheit

1) Undurchlässige Barrieren im Untergrund
Dadurch können die erwähnten Pfahlwurzeln nicht tief in den Boden eindringen. So wird die Beständigkeit gegen Dürre bei manche Heckenpflanzen-Arten zunichte gemacht.

2) Pflanzen stehen entweder oberhalb oder unterhalb eines Hanges.
Unten sind sie weniger empfindlich für Dürre als oben. Unterhalb können sie, besonders wenn das Wasser nicht entweichen kann, auch empfindlich auf Wasserstau reagieren, was übrigens eigentlich noch schlimmer ist, weil man nichts dagegen tun kann. Gegen Dürre kann man die Pflanze immerhin gießen.

3) Durchlässiger oder nicht durchlässiger Boden
Es ist logisch, dass hochdurchlässige Böden früher austrocknen. Bei hochdurchlässigen Böden ist es wichtig, dass mehr Wasser zugeführt wird. Dies wiederum führt zu zusätzlicher Nährstoffauswaschung, die kompensiert werden muss (z.B. mit ‘Heckenkraft‘).

Können Sie die klimabeständigkeit verbessern?

Das ist durchaus möglich. Wenn Ihr Boden genügend Humus enthält, die Bodenstruktur und das Bodenleben gesund sind, können alle Pflanzen Trockenheit besser aushalten. Dies ist aber natürlich begrenzt. Eine Thuja in einem gesunden Boden kann viel mehr vertragen als eine Thuja in einem armen Boden, aber Sie können tun was Sie wollen, eine Thuja wird niemals so klimaresistent werden wie eine Buche.

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  • Wir sind rundum begeistert von den Produkten und dem Service! Die Pflanzen waren in einem sehr guten Zustand und sie sind gut angewachsen. Wir wurden hervorragend zu allen Themen rund um das Pflanzen beraten und können den persönlichen und freundlichen Service nur loben. 

  • Ich kann Ihnen hierzu ausschließlich nur positives Berichten ,es hat alles von der Anfrage bis zum Abholen bei Ihnen vor Ort super unkompliziert und schnell funktioniert und die Heckeneiben sind sehr frisch und schön  und sie haben sich genau nach unseren Vorstellungen im Garten integriert und das Ganze auch zu einem sehr guten Preis/Leistungsverhältniß!

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